Chaconne
Unter den vielen Transkriptionen für Gitarre nimmt die Chaconne aus der d-Moll Suite von Johann Sebastian Bach (BWV 1004) einen Sonderplatz ein.
Kein Zweifel, die Chaconne ist das Stück von Bach, was vielleicht am besten für Gitarre „liegt“ doch…entweder ist sie „puristisch“ trocken bearbeitet, was der Gitarre schadet, oder sie ist romantisiert (quasi „à la Busoni“), was diesmal Bach schadet. Einen Mittelweg konnte ich in all den Jahren nicht finden. Schade!
Das vorliegende Stück soll keineswegs eine Alternative darstellen. Es ist aus dem gleichen Bedürfnis entstanden wie bei allen anderen meiner Kompositionen für Gitarre: um dem Instrument ein neues Stück zu schenken.
„Meine“ Chaconne besteht vorwiegend aus den gleichen Rhythmen, aus der gleichen Harmonik und Variationenzahl wie die Bachsche. Es ist sozusagen die Bach- Chaconne mit ausgetauschten Noten.
Diese Komposition passt in kein „Kästchen“, und ich bin sicher, sie wird manche Musiker freuen (in erster Linie Dale Kavanagh, die die Entstehung miterlebt und mich in dem Entschluss, dieses Stück zu schreiben, bestärkt hat) - aber auch manche Musiker ärgern. In diesem Fall - bitte ich um Verständnis und Entschuldigung.
Berlin, im September 2004
Carlo Domeniconi
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