3 Nocturnes (hrsg. Barcsay, Stefan)Nocturnes haben eine lange Tradition – über die Notturni bei Mozart und Haydn über die Nocturnes der Romantik bis hin zu Chopin, der die Gattung zum faszinierenden Charakterstück erhob: Er schuf ambivalent leuchtende Kleinode in einer Scheinwelt des Menschlichen, die dem höchst Sublimen genauso nahe waren wie einem dämonischen Abgrund. In dieser Tradition stehen Enjott Schneiders „3 Nocturnes“, deren Kern jeweils von einem lateinischen Motto geprägt ist. Ciceros „Somnus est imago mortus“ sieht den Schlaf als Abbild des Todes. „Die Zeit eilt weg, die Liebe aber bleibt“ thematisiert die Ambivalenz zwischen dem Eilenden und dem Ewigen Bleiben. Ovids „Der Tropfen höhlt den Stein nicht durch Kraft, sondern durch stetes Fallen“ findet seine Entsprechung in einem minimalistischen Motiv, das durch permanentes Erklingen beim Hörer nachhaltig wirkt.
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